Worin besteht das Wesen des Antikommunismus?

4C2Wenn bürgerliche Gelehrte uns die Welt zu erklären versuchen, so zeigen sie uns immer nur bestimmte Erscheinungen. Sie erzählen uns viele schöne Dinge und ein paar häßliche. Zum Beispiel vom Terrorismus, über Erdbeben, über die Gewalt, über den Regime-Change, meistens aber nicht über das, was wirklich geschieht. Niemals geht es um das Wesentliche, niemals um die Kämpfe der Klassen oder um die Kämpfe der Imperialisten untereinander. Und liest man beispielsweise, was so ein paar übriggebliebene Sozialismuskritiker schreiben, so gibt es nur noch Gruselgeschichten. Kaum etwas von dem hat sich wirklich ereignet. Alle diese Welterklärer wollen nur eines ganz bestimmt nicht: den Kommunismus. Die Bourgeoisie will nicht, daß die Produktionsmittel in die Hände derer geraten, die die Werte produzieren, nämlich in die Hände des werktätigen Volkes. Und die Sozialismusverbesserer wollen den Kapitalismus, der ja ihre Lebensgrundlage ist, möglichst lange erhalten, bestenfalls wollen sie ihn ein bißchen „reformieren“ oder „transformieren“, was nichts anderes ist, als ihn erhalten. Den Antikommunismus gibt es in vielen Varianten. Er ist eine weitverbreitete Krankheit. Doch immer mehr Menschen begreifen, daß der alte Marx eben doch recht hatte…

Es ist das Ziel der Kommunisten, die Macht der Ausbeuter zu beseitigen, das Privateigentum an den Produktionsmitteln abzuschaffen und eine Diktatur des Proletariats zu errichten. Wer das nicht will (ob er es nun zugibt oder nicht!), der  ist ein Antikommunist. Das muß man klar erkennen. Ob die Namen nun Meißner, Steigerwald, McCain, Hedeler oder Sjuganow heißen, ob die Stiftungen nun Adenauer-Stiftung oder anderswie heißen. Wer Marx, Engels, Lenin und Stalin verleumdet oder verfälscht, der ist ein Antikommunist. Der Antikommunismus hat seine Erscheinungsbild verändert, sein Wesen aber blieb. Darüber schreibt Ulrich Harz in dem folgenden Beitrag:

Eine Hetzjagd gegen den Kommunismus
In der sich verschärfenden ideologischen Auseinandersetzung zwischen Imperialismus und Sozialismus ist der Antikommunismus nach wie vor die Hauptwaffe der imperialistischen Bourgeoisie. Der Antikommunismus richtet sich von Anfang an gegen die revolutionäre Arbeiterbewegung. Bereits im „Manifest der Kommunistischen Partei“ verwiesen Marx und Engels auf „die heilige Hetzjagd“ gegen den Kommunismus als wichtigste politische und ideologische Waffe der Bourgeoisie gegen den wissenschaftlichen Kommunismus.

obshchestvo23257Was ist Antikommunismus?
Der Antikommunismus ist konzentrierter Ausdruck der gegen die Arbeiterklasse und alle anderen fortschrittlichen Kräfte gerichteten Ideologie und Politik der Bourgeoisie. Er vereint die verschiedensten reaktionären bürgerlichen Ideen zur Rechtfertigung des Kapitalismus und zur Verleumdung des Sozialismus. Die Hauptfunktion des Antikommunismus besteht darin, den Marxismus-Leninismus zu verleumden, den Sozialismus zurückzudrängen, die revolutionäre Bewegung in der Welt zu spalten und zu schwächen. Je mächtiger und einflußreicher die Kräfte des Sozialismus und des Friedens werden, um so mehr bemühen sich imperialistische Politiker und Ideologen, antikommunistische Argumente und Theorien in die Welt zu setzen.

Der Antikommunismus hat sein Wesen nicht verändert
In den verschiedenen Etappen des Klassenkampfes zwischen Kapital und Arbeit paßte sich der Antikommunismus an die jeweiligen Kampfbedingungen in der Welt an. Dabei veränderte er zwar oft seine Erscheinungsformen, nicht aber sein Wesen. Der Antikommunismus trat immer sowohl in verdeckten als auch in offenen Formen auf. Früher überwog der offene und primitive Antikommunismus. Mit den Mitteln der physischen Gewalt, durch Kerker und Verleumdungen sollten die Kommunisten „ausgemerzt“ werden. Der Kölner Kommunistenprozeß, die Niedermetzelung der Pariser Kommunarden und das Sozialistengesetz Bismarcks kennzeichnen diesen Kampf ebenso wie der Versuch, den ersten sozialistischen Staat in der Welt, die Sowjetunion, im Blut zu ersticken.

Die Feinde des ersten sozialistischen Staates
Mit wütendem Antisowjetismus reagierten die Feinde des Sozialismus auf die Festigung der Sowjetunion. Der Antisowjetismus wurde das Kernstück des Antikommunismus. Es konzentrierten sich die Hauptangriffe des Imperialismus auf den ersten und mächtigsten sozialistischen Staat der Welt. Gegen die Sowjetunion wurden alle verfügbaren Mittel des offenen wie auch des verdeckten Antikommunismus eingesetzt. Der Hitlerfaschismus als Speerspitze der internationalen imperialistischen Reaktion scheiterte an der Kraft des Sozialismus. Dem Antikommunismus wurde damit ein weiterer Schlag versetzt.

anticommunismDer Hauptfeind war die Sowjetunion
Die Politik des „Zurückrollens des Sozialismus“ in den ersten zwei Jahrzehnten nach dem zweiten Weltkrieg zeigte ebenso wie die antikommunistische Hetze in jüngster Zeit, daß der Imperialismus nicht kampflos zurückweicht. Die wachsende Kraft des Sozialismus zwang den Imperialismus, auf die Politik der friedlichen Koexistenz zwischen Staaten unterschiedlicher Gesellschaftsordnung einzugehen. Ohne die militärischen Mittel außer acht zu lassen, setzte der Imperialismus zunehmend seine Hoffnungen auf den ökonomischen und den ideologischen Kampf gegen den Sozialismus. (Wie es den Agenten des Imperialismus gelang, die Sowjetunion zu beseitigen, darüber lesen Sie hier.)

Gegen wen richtet sich der Antikommunismus?
Der nach innen gewandte Antikommunismus richtet sich nicht allein gegen die Kommunisten, sondern gegen alle fortschrittlichen, demokratischen und humanistischen Kräfte des Volkes. Berufsverbote für fortschrittlich gesinnte Kräfte in der BRD sind nur ein Beispiel für antikommunistische Attacken in den Ländern des Monopolkapitals.

Die „linken“ und die rechten Antikommunisten
In dem sich verschärfenden ideologischen Kampf zwischen Imperialismus und Sozialismus sind die imperialistischen Ideologen bestrebt, flexiblere Formen und Methoden des Kampfes gegen den Sozialismus und alle anderen fortschrittlichen Kräfte zu finden. Der Antikommunismus soll beweglicher, schwerer durchschaubar und „moderner“ gestaltet werden. Während zum Beispiel früher dem Sozialismus jede Existenzberechtigung abgesprochen wurde, geben sich heute viele Ideologen der Bourgeoisie fest als Kämpfer für den Sozialismus aus, „nur“ soll der Sozialismus, den sie anpreisen, auf die Machtausübung durch die Arbeiterklasse und die führende Rolle der marxistisch-leninistischen Partei verzichten. Die Absicht, den Sozialismus von innen heraus zu zerstören – die Ereignisse in der CSSR im Sommer 1968 zeigten das deutlich –, wird unter dem Deckmantel eines angeblich erstrebten „besseren“, „humanen“ oder „demo’kratischen“ Sozialismus versteckt.

Politik des Imperialismus: Teile und herrsche!
Die imperialistische Bourgeoisie hoffte einerseits auf die Spaltung des Weltsozialismus und andererseits auf die „Erosion“ der sozialistischen Gesellschaft und Ihren Rückfall in den Kapitalismus. Mit einem ganzen System verschiedener Methoden und Maßnahmen, unter Mobilisierung der ideologischen, pseudotheoretischen und technischen Möglichkeiten, über die die Bourgeoisie verfügt, zielt der flexible Antikommunismus auf eine allmähliche Zersetzung des Sozialismus. (Was ist besser – Kapitalismus oder Sozialismus?)

In der Gegenwart wird zwar der verdeckte und schwerer durchschaubare Antikommunismus bevorzugt, aber die  imperialistische Bourgeoisie verzichtet keineswegs darauf, auch weiterhin den plumpen Antikommunismus zu praktizieren. Sie kombiniert beide Formen in neuer Weise und erhofft sich so Erfolg im Kampf gegen den Sozialismus. Wenn sich auch das Gesicht des Antikommunismus ändert, seine Hauptfunktionen bleiben gleich…

Quelle:
Gesellschaft ohne Zukunft. Antworten auf Fragen zum Imperialismus Band 2, Dietz Verlag, Berlin, 1973, S.115-117 (Text leicht geändert; Zwischenüberschriften, N.G.)

(Quelle: https://sascha313.wordpress.com/2015/06/12/worin-besteht-das-wesen-des-antikommunismus/)

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