Ukraine: Springer und die Faschisten

Am 08.12. berichteten wir, wie Faschisten eine Leninstatue in Kiew zerstörten und die bürgerlichen Medien dennoch weiter von einem „demokratischen Massenprotest“ fabulierten.

Alle bürgerlichen Medien von Bild, Spiegel, ARD, ZDF, Süddeutsche bis zur Zeit haben die Kunst der Heuchelei perfektioniert. Man vollbringt den akrobatischen Akt, eine Trennlinie zwischen einem angeblichen, bürgerlichen Protest und ein paar Randalierern zu ziehen. Letztere seien eine unerwünschte Randerscheinung, unwillkommene Gäste. Quasi wie die Minderheit der Hooligans unter den ansonsten mehrheitlich friedlichen Fußballfans. Dass dieser Vergleich schief ist, bewies eine Veröffentlichung der faschistischen NPD auf ihrer Facebookseite. Im Mai 2013 prahlte die NPD über ihre ukrainische Bruderpartei Swoboda, die die NPD öffentlich im sächsischen Landtag besuchte:

„Ihre 37 Abgeordneten haben nach der Wahl mit der Klitschko-Partei UDAR und der Partei „Vaterland“ Julija Tymoschenkos ein Oppositionsbündnis gegen die regierende „Partei der Regionen“ des ukrainischen Präsidenten Wiktor Janukowytsch (…) gegründet.“[1]

Da ein solches Oppositionsbündnis der „demokratischen“ Opposition mit den Faschisten besteht, muss derjenige der A sagt, auch B sagen. Das heißt, wer Herrn Klitschko und Frau Timoschenko unterstützt, der legt sich automatisch auch mit der faschistischen Swoboda als deren Oppositionspartner ins Bett!

Mit ihrer vollendeten Heuchelei meiden die bürgerlichen Medien diesen Tatbestand. Mit einer Ausnahme: In der aktuellen online Ausgabe des Springerblättchen Welt.de schreibt ein Bourgeois-Sohn, Herr Sven Felix Kellerhoff, bemerkenswert offen darüber was er von Arbeiterkultur hält und lobt die Taten der Faschisten in Kiew.

Einleitend mit „Von der Ukraine lernen heißt siegen lernen“ haben „Demonstranten in Kiew vorgeführt, wie man mit dem Säulenheiligen der verbliebenen Kommunisten umgehen kann (…) gestürzt und enthauptet“[2]. Danach folgt eine kleine Liste als Anleitung wo man beginnen könne – vor allem in Deutschland.

Abschließend – als „souveränstem Umgang“ mit Lenin sei ein „Lenin aus Wachs“ bei dem „das Feuer der Leidenschaft (…) die Versprechungen Lenins in heiße Luft und flackerndes Licht auflösen”.

Fast genau vor 80 Jahren versuchte dies die deutsche Bourgeoisie schon einmal auf dem Berliner Opernplatz, als sie massenweise Lenin-Bücher „den Flammen übergaben“. Wie auch jetzt in Kiew versuchte der Faschismus die Ideen Lenins zu vernichten.

Dass der Faschismus einer der Monopolbourgeoisie entsprungenen Bewegung ist, ist altbekannt. Springer distanziert sich vermeintlich und scheinheilig von dem NSU und der NPD. Ihre ebenso faschistische Schwesterpartei (Swoboda) hingegen und ihre Taten glorifizieren sie und rufen zur Nachahmung auf. Dies beweist wieder einmal den tatsächlichen Klassencharakter dieser Postillen und ihrer Beihilfe zur Schaffung neuer faschistischer Mobs in Deutschland! Betrübt stellt Herr Kellerhoff jedoch fest, dass „ zu einer symbolischen Tat wie in Kiew sich Deutsche heute offenbar nicht mehr in der Lage (fühlen).“ Offenbar bedauert er es sehr, dass „den Deutschen“ (eigentlich den Faschisten!) bis heute keine solchen „Heldentaten“ wie von 1933 bis 1945 mehr so recht gelangen. Dass es nicht gelang trotz der zeitweiligen Niederlage 1989/1990 den Marxismus-Leninismus auszurotten.

Herr Kellerhoff, Sie als studierter Historiker sollten doch wissen, was nach den letzten großen Verbrennungen dieser Ideen geschah! Es war die DDR, die Sowjetunion und die Ideen Lenins, die triumphierten! Sicherlich waren sich die Bücherverbrenner damals so sehr von sich überzeugt, dass ihre Macht ewig währe, wie es die deutsche Bourgeoisie und auch Sie sich heute sind.

Wir von der Kommunistischen Initiative können Ihnen, Herr Kellerhoff, aber versprechen, dass die Ideen Lenins eines Tages wieder die Sieger sind! Lenin lebte – Lenin lebt – Lenin wird leben!

 



[1]Facebook Homepage der faschistischen NPD vom 30.05.2013

[2]Welt online vom 09.12.2013
http://www.welt.de/geschichte/article122727621/Lenin-Statuen-die-es-noch-zu-stuerzen-gilt.html

 

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