RUC schießt in Craigavon Republikaner in die Brust

Auf einer Pressekonferenz im Ulster Büro von Republican Sinn Féin auf der Falls Road in Belfast am 4. März, wurde bekannt gegeben, dass am Samstag, dem 27. Februar, gegen 22:30 Uhr im Drumbeg-Viertel von Craigavon mindestens drei Gummigeschosse von britischen Sicherheitskräften abgefeuert wurden.

Ein Sprecher sagte: „Der RUC/PSNI betrat die Gegend etwa um 22 Uhr. Sie behaupteten, ihr Erscheinen stehe in Zusammenhang mit dem Fund eines verdächtigen Objekts – allerdings habe es sich dabei lediglich um einen Gaszylinder gehandelt, der gegen 12 Uhr Mittags über 500 Meter entfernt gefunden worden sei.
Nationalistische Jugendliche setzten sich gegen das Eindringen des Briten in die Nachbarschaft zur Wehr, und der RUC/PSNI feuerte drei Gummigeschosse ab, durch die ein Mann ernsthafte Verletzungen im Brustbereich erlitt.

Republican Sinn Féin verurteilt nachdrücklich die Aktionen der britischen Kolonialpolizei, des RUC/PSNI, und beglückwünscht die Menschen von Nord- Armagh dazu, dass sie die Besatzer ein weiteres Mal zurückgeschlagen haben.“
Geraldine Taylor, Republikanerin aus West-Belfast und Vize-Präsidentin von Republican Sinn Féin, sagte während der Pressekonferenz, dass die Übertragung der Befugnisse des Justizministers eine neuerliche Ausweitung der britischen Besatzung darstelle.
Weiter sagte sie, dass wer immer diese Position übernehme, werde „britische Politik machen und die Besatzung Irlands verwalten.“ Ein neuer Justizminister werde in „jeder Hinsicht ausführendes Organ der Britischen Krone“ sein.
Auf die Frage, wie der neue Justizminister von der Republikanischen Bewegung gesehen werden würde, antwortete sie: „Er wäre ein Feind des irischen Volkes, in der gleichen Weise wie ein britischer Soldat oder ein Polizeibeamter im Dienste des RUC/PSNI.“
Unter den Besuchern der Pressekonferenz war eine Gruppe junger Republikaner aus der Region um Lurgan, Nord-Armagh.
Sie sagten den anwesenden Journalisten, dass sie nach der Schaffung eines regionalen Justizministeriums eine weitere Steigerung der Nachstellungen durch die Polizei in ihrer Gegend erwarteten.
Der Pressesprecher von Republican Sinn Féin für Lurgan, Martin Duffy, überreichte dem Reporter der Zeitung Guardian ein Gummigeschoss, dass etwa die Form eines Deo-Stiftes hatte. Er gab an, es sei letzte Woche während der Ausschreitungen aus nächster Nähe abgefeuert worden und habe einen 21-jährigen Mann aus der Stadt verletzt.
„Dieser Mann ging nicht ins Krankenhaus, weil er fürchtete, von der Polizei verhaftet zu werden. Er war weder an Krawallen beteiligt, noch besteht eine politische Verbindung zu uns.
Die Zusammenstöße in der Gegend letzte Woche brachen aus, nachdem der RUC/PSNI gegen Mittag eine vermeintliche Bombenattrappe untersucht und sich dann entfernt hatte, und nicht vor ca. 22:00 Uhr wieder erschien. Sie wussten, dass, wenn sie so spät wiederkommen, es zu Zusammenstößen zwischen ihnen und Jugendlichen kommen würde. Auch ließen sie in der Zwischenzeit das Objekt dort liegen, wissend, dass Personen und Fahrzeuge daran vorbei kommen würden“, so Martin Duffy.
Ein Mann aus Lurgan behauptete zudem, dass sich das Special Reconnaissance Regiment (Regiment für Spezialaufklärung) der britischen Armee eine unverhohlene Präsenz in der Region Lurgan/Craigavon unterhalte.
„Es ist bedeutungslos für uns, ob diese Woche ein neuer Justizminister kommt oder nicht. Wir haben Britische Soldaten auf unseren Straßen, die Polizei provoziert Jugendliche und Hubschrauber und Flugzeuge der Polizei kreisen rund um die Uhr über unseren Köpfen. Ein neuer regionaler Justizminister wird sich bemühen, ein noch härteres Vorgehen gegen Republikanerinnen und Republikaner an den Tag zu legen.“
Er fügte hinzu, dass es in Lurgan und Craigavon weit verbreitete Verärgerung darüber gebe, dass die Provisionals diejenigen, die Widerstand gegen den RUC/PSNI leisten, als „unpolitisch“ bezeichnet haben.
„Ein Provo-Abgeordneter sagte letzte Woche im Radio, sie hätten ‚wohl ihre Giro Cheques bekommen’. Diese jungen Menschen wehren sich gegen den RUC/PSNI. Es sind keine Trinker oder Herumtreiber. Sie führen die Tradition des Widerstandes gegen die Besatzung fort“, so Geraldine Taylor.

Irish Republican Correspondent, Mí Aibreán 2010

Published by the Republican Sinn Féin International Relations Bureau, www.irish-solidarity,net

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