Der Lidl-Konzern für 10 Euro.

Der DGB, Sozialpartner vom BDI-BDA, fordert nur 8,50 Euro-Std. Mindestlohn.

Vorbemerkung: Die Wachleute vom Dienstleister des Lidl-Konzerns erhalten in Berlin weniger als 7-Euro-Std.; ebenso wenig, wie die Wachleute der privaten Dienstleister von öffentlichen und staatlichen Einrichtungen, wie MGB-Berlin, ‘JobCenter’n oder ARGE’n, Bibliotheken, z.B.: AGB etc. – Und: Wie wenig bekommen die Putz- und Reinigungsarbeitskräfte, die Lohnarbeiterinnen und Lohnarbeiter beim Lidl-Konzern?
Der 19. DGB-Bundeskongress beschließt die Forderung von 8,50 Euro Mindestlohn. Hieraus ergibt sich ein Rentenanspruch – nach 45 Vollzeit-Arbeitsjahren (40-Std.-Wo.) – weit unterhalb der max. gesetzlichen Grundsicherung und eine SGB-Armutsrente von max. 676 Euro pro Monat.
Die Studie des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) in der gewerkschaftsnahen Hans Böckler Stiftung (HBS) kommt zum Ergebnis: Bei einem Brutto-Stundenlohn von 9,47 Euro beträgt nach 45 Beitragsjahren die Netto-Rente pro Monat: 676,21 Euro.

Der “Interessenverband Deutscher Zeitarbeitsunternehmen” (iGZ) berichtete am 12. Mai 2010: “Kein Widerruf der Gewerkschaften…”. Es votierten alle DGB-Einzelgewerkschaften für die Annahme. Demnach steigt das Tarifniveau in der Entgeltgruppe 1.: – in Westdeutschland auf 8,19 Euro und in Ostdeutschland auf 7,50 Euro. Die Laufzeit endet am 31. Oktober 2013 (bis dahin für 8,19 bzw. 7,50 Euro-Std.).
Die Tarifentgelte in der Entgeltgruppe 1. – West: ab dem 01.07.2010 EUR 7,60; ab dem 01.05.2011 EUR 7,79; ab dem 01.11.2011 EUR 789 und ab dem 01.11.2012 bis 30./31. Oktober 2013 = EUR 8,19.    Entgelt – Ost: ab 01.07.2010 EUR 6,65; ab 01.05.2011 EUR 6,89; ab 01.11.2011 EUR 7,01 und ab 01.11.2012 bis 30./31. Oktober 2013 = EUR 7,50. –
Damit erhalten die Kolleginnen und Kollegen auch nach mehr als 50 Arbeitsjahren in Vollzeit (40-Std.-Wo.) nur die Sozialhilfe bzw. die geringe gesetzliche Grundsicherung – analog der menschenunwürdigen Hartz-IV-Regelleistung – als Altersrente bzw. Armutsrente (nach einem Arbeitsleben in Ausbeutung und Fremdbestimmung).
Der Interessenverband der privaten Zeitarbeitsunternehmen (iGZ) schreibt zum iGZ-DGB-Gemeinschaftsergebnis: Den Flexibilisierungsinteressen der Unternehmen und den Belangen der Zeitarbeitskräfte “nach einer fairen Vergütung” wurde Rechnung getragen. / Merke: Über die Unterbezahlung in Altersarmut – und verkürzter Lebenserwartung (- zur Entlastung der Rentenkassen und Erhöhung der Profite und Dividenden)!

Bezug: Lidl fordert zehn Euro Mindestlohn. http://www.jungewelt.de/2010/12-21/032.php
(Keine) Empfehlung: DGB-Kuschelbärchen der BDI-BDA-Banken-Konzerne und Wirtschafts- Administration für Armutslöhne, Leiharbeit und Zeitarbeit, – Altersarmut. Siehe bei scharf-links und LabourNet.de Germany: http://www.labournet.de/diskussion/arbeit/realpolitik/psa/igz_schramm2010.pdf

Trotz alledem, fordern und dafür auch kämpfen!

21.12.2010, Reinhold Schramm

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