Befehdet seit dem ersten Tag

befehdet

EBERHARD HEINRICH / KLAUS ULLRICH:

BEFEHDET SEIT DEM ERSTEN TAG

BERLIN, DIETZ VERLAG (VERSCH. AUFLAGEN AB 1981)

befehdetaus dem Epilog:
[…] Über drei Jahrzehnte existiert die Deutsche Demokratische Republik, ein Staat, wie es ihn noch niemals auf deutschem Boden gab. Nur in Ansätzen verzeichnet deutsche Geschichte vor dieser Zeit Begebenheiten, wo das Volk sich zum Herrn der Geschichte aufschwingt und Macht ausübt: in den aufständischen Gemeinden im großen deutschen Bauernkrieg, in der Mainzer Jakobiner-Republik, im ersten Zugriff der Arbeiter- und Soldatenräte der Novemberrevolution, in der Bremer und der Bayerischen Räterepublik. Ereignisse, Meteoriten gleich, die mit ihrem Aufblitzen verraten, dass auch dort Bewegung ist, wo uns kompakte und scheinbar undurchdringliche Dunkelheit anstarrt. Es sind Augenblicke, hell aufleuchtend, aber schnell wieder verlöschend, blutig erstickt im Wüten der Konterrevolution.
Und nun schon mehr als drei Jahrzehnte ein Arbeiter-und- Bauern-Staat auf deutschem Boden! Ein sozialistisches Deutschland, ein anderes, das neue Deutschland. Von ihm haben Generationen geträumt. Auf sein Kommen hofften Millionen. Über lange Zeit kämpften große Teile dieses Volkes, Arbeiter zumal, dafür. Und viele opferten dabei ihr Leben.
Nicht nur Deutsche; nicht nur das Blut unserer Landsleute ist in Strömen vergossen worden, ehe dieses Deutschland entstand. Um den stark befestigten Hort der schlimmsten,
aggressivsten, bedenkenlosesten und mörderischsten Reaktion in Europa auszuheben, der, wir wollen es nicht vergessen, sich mit aktiver Unterstützung und dem Beifall der internationalen imperialistischen Reaktion hier ausgebildet hatte, mussten Millionen Menschen aus aller Welt ihr Leben lassen. Allein 20 Millionen Sowjetbürger verschlang der Kampf gegen den Faschismus, […]

[…] Es gibt in diesen dreißig Jahren buchstäblich keinen Tag, an dem die Deutsche Demokratische Republik nicht angegriffen worden wäre, in jeder Weise und mit jedem Mittel – eines ausgenommen: der große Krieg. Ihn nicht vom Zaune gebrochen zu haben, ist allerdings keineswegs Verdienst der herrschenden Kräfte in der BRD und derer, die sie unterstützen. Sie wollten durchaus, und das nicht nur einmal. […]
Einen neuen großen Krieg in Europa zu entfesseln gelang dem Imperialismus bislang nicht wieder; umso heftiger wurde die Kriegführung gegen den Sozialismus und speziell auch gegen die DDR mit allen politischen, ökonomischen, ideologischen, psychologischen Mitteln betrieben. Tag um Tag, Monat um Monat, Jahr um Jahr. Sie wollten uns mit Mord schrecken, mit Hunger in die Knie zwingen, mit Sabotage ins Chaos stürzen, mit Fälschungen hinters Licht fuhren, mit Lügen und Verleumdungen zu Verbrechen aufputschen oder in die Frucht treiben. Sie wollten dafür sorgen, dass der Sozialismus grau und abstoßend wirkt, gleichgültig, ob das den Bewohnern schadete. Ja, je mehr es ihnen schadete, desto mehr konnte man ihr Schicksal beklagen und die „Kommunisten“ in den Augen der Welt herabsetzen.
Der Mechanismus dieses hinterhältigen Spiels war hervorragend eingerichtet. Er wurde stets sorgfältig geölt, mit vielen Millionen Mark und Dollar. Und im Laufe der Zeit ist er immer weiter vervollkommnet worden. […]

– Dieses Buch ist noch immer z.T. sehr preiswert über das Internet erhältlich –

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