Die durchschnittliche Streikbeteiligung für 2011 liegt in der Quandtschen und Hundtschen Deutschland AG bei rund 4,3 Minuten

Kaum Arbeitskämpfe in der staatsmonopolistischen Deutschland AG der Finanzbourgeoisie und BDI-BDA-Monopolbourgeoisie. Deutsche Realität: Die jeweilige Pinkelpause am Tag beansprucht mehr Zeit als die Jahresbeteiligung am Arbeitskampf.

Im Jahr 2011 sind die Zahlen der Streikenden und ausgefallenen Arbeitstage gegenüber 2010 zwar angestiegen, sie blieben aber auf einem vergleichsweise niedrigen Niveau. Im vergangenen Jahr beteiligten sich 180.000 (von rund 34 Millionen lohnabhängig Beschäftigten) an Streiks und Warnstreiks (ca. 0,53 %). Im Jahr 2010 waren es rund 120.000 Streikende (ca. 0,35 % aller abhängig Beschäftigten).

Die Anzahl der Streiktage summierte sich Ende 2011 auf 304.000 und liegt über der Anzahl im Vorjahr (170.000 Streiktage). Berücksichtigen wir die ungefähre Gesamtzahl aller Arbeitstage, bei etwa 220 Arbeitstage je Beschäftigten, insgesamt rund 7,48 Milliarden Arbeitstage (nur die abhängig Beschäftigten), so ergibt sich eine “durchschnittliche“ Streikbeteiligung für 2011 von 4,3 Minuten (insgesamt für alle 220 Arbeitstage) und für 2010 von 2,4 Minuten (bei rund 1.760 Arbeitsstunden für 2010).

Anmerkung: Auch bei einer genauen Ermittlung der statistischen Anzahl der lohnabhängig Beschäftigten, der Arbeitstage und Arbeitsstunden, der Werktätigen in Vollzeit und Teilzeitbeschäftigung, ergibt sich lediglich nur eine Abweichung im Sekundenbereich für die (jeweiligen) Gesamtjahre. Nur die Streikbeteiligung bezogen auf DGB-Gewerkschaftsmitglieder: so würde sich eine ungefähre statistische Jahresbeteiligung für 2010 von rund 12 Minuten ergeben und für 2011 von ca. 21 Minuten.

Bei der sozialdemokratischen Hans Böckler Stiftung heißt es unter anderem:

Dieser Anstieg relativiert sich vor dem Hintergrund der ausgesprochen niedrigen Arbeitskampfzahlen des Jahres 2010. Insgesamt blieb das Arbeitskampfvolumen trotz einer Zunahme der Streiks vergleichsweise niedrig und lag deutlich unter dem der Jahre 2006 bis 2009″, sagt der WSI-Arbeitskampfexperte.

Selbst die Streik-Pinkelpause übers Jahr ist der Bourgeoisie und Administration noch zu viel. Ein Professoren-Vorschlag zum Streikrecht.

Hierzu heißt es bei der HBS: »Die in der vergangenen Woche von einigen Rechtsprofessoren eingebrachten Vorschläge für Einschränkungen des Streikrechts in der Daseinsvorsorge sieht Dribbusch sehr kritisch: “Eine solche Gesetzesänderung wäre ein massiver Eingriff in die Koalitionsfreiheit.“ Die Vorschläge, so der Arbeitskampfexperte, richteten sich in ihrem Kern gegen alle Gewerkschaften im Dienstleistungsbereich, faktisch zielten sie auf eine Schwächung der Verhandlungsposition der Beschäftigten. Die Streiks einzelner Berufsgewerkschaften dienten dabei lediglich als Vorwand, um das ohnehin schon restriktive deutsche Streikrecht weiter zu beschneiden.«

Vgl.: Anstieg der Arbeitskämpfe im Jahr 2011 – doch weiterhin relativ wenige Ausfalltage – Hans-Böckler-Stiftung

http://www.boeckler.de/14_39301.htm

19.04.2012, Reinhold Schramm

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