Klassengesellschaft. Deutschlands Top-Manager bekommen über 200-mal mehr als ihre Facharbeiter.

Die Gehaltszuwächse der deutschen Spitzen-Manager lagen im Jahr 2010 um fast 22 Prozent höher als 2009. Die Löhne aus abhängiger Arbeit dagegen legten gerade einmal um 2,7 Prozent zu.  Geht man von einem Jahreseinkommen von 40.000 Euro eines Facharbeiters aus, dann hat VW-Chef Martin Winterkorn mit 9,3 Millionen Euro Jahresgehalt über 232-mal mehr bekommen als seine Mitarbeiter.

 

Im Jahresdurchschnitt ‘verdienten’ die Vorstandsmitglieder der DAX-Konzerne 2010 rund 2,9 Millionen Euro. Auch die Vorstände kleinerer Unternehmen profitierten von der Konjunktur. Die Vergütung der MDAX-Vorstände stieg um 18 Prozent auf durchschnittlich 1,6 Millionen Euro.

Nach Angaben der “Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz” (DSW) liegen gleich vier deutsche Topmanager mit ihren Vergütungen nur noch knapp unter der Marke von “über zehn Millionen Euro”: Neben Volkswagen-Chef Winterkorn sind dies Josef Ackermann von der Deutschen Bank, Peter Löscher von Siemens und Dieter Zetsche von Daimler. Alle drei Konzernchefs ‘verdienten’ im Vergangenen Jahr -jeweils- knapp neun Millionen Euro.

 

Die ‘Vergütung’ der deutschen Manager liege auf einem ‘mittleren’ Niveau zwischen Frankreich und der Schweiz, heißt es im Bericht. Vorstände in den USA würden mit ‘durchschnittlich’ zwölf Millionen Euro am höchsten bezahlt. Disney-Chef Robert Igner ‘verdiente’ im Jahr 2010 rund 21 Millionen Euro (rund 525-mal mehr als ein qualifizierter Facharbeiter).

 

Ein Leser-Kommentar: “Mich stört das Wort ‘verdienen’, da es unbegreiflich ist, dass ein Mensch in der Lage ist, für viele Millionen Euro pro Jahr echte Werte zu schaffen. Bitte um exaktes Deutsch: ‘bekommen’ wäre hier sachlich richtig.” (t-online.de, 7.7.11)

 

Quelle vgl.: dapd, t-online.de – am 07.07.2011.

“Top-Manager” [bekommen] “über 200-mal mehr als ihre Mitarbeiter”.

http://wirtschaft.t-online.de/top-manager-verdienen-ueber-200-mal-mehr-als-ihre-mitarbeiter/id_47824650/index

 

07.07.2011, Reinhold Schramm

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