Kapitalismus und Imperialismus = ‘Soziale Marktwirtschaft’

Aspekte der ökologischen und sozialökonomischen Vernichtung Afrikas-Nigerias durch die internationalen Rohstoffkonzerne, Öl- und Aktiengesellschaften.

 

»Mit einem nationalen Bruttoinlandsprodukt (BIP) von 214,4 Milliarden US-Dollar zählt Nigeria zu den größten Volkswirtschaften Afrikas. Das Wirtschaftswachstum ist selbst für westafrikanische Verhältnisse sehr hoch. Doch das vergleichsweise hohe BIP mit durchschnittlich ca. 1450 US-Dollar pro Kopf ist äußerst ungleich verteilt. Ein weiteres gravierendes Problem stellt die Korruption, zudem ist die Wirtschaft wenig diversifiziert und stark von der Rohölausfuhr abhängig.« [1]

„Ölpest? Wir haben immer Ölpest!“

 

»Die Katastrophe Nigerias beginnt mit den permanenten Explosionen, die regelmäßig medial nie erwähnte Todesopfer fordern. Und geht weiter damit, dass die ehrenwerte Firma Shell bei ähnlichen Vorkommnissen das Öl schon mal sechs Monate einfach laufen lässt, ganz ohne Fernsehshow – wo einst Wälder waren, sind jetzt ölige Sümpfe, wo einst Fische gefangen wurden, kann jetzt niemand mehr leben. Die jährliche Menge Öl, die sich im Delta und den Weltmeeren verbreitet, ist bis heute immer noch größer, als alles, was bisher am Golf von Mexiko auslief {…}« [2]

 

Fünf Jahrzehnte Öl-Pest in Nigeria

 

Im Nigerdelta kommen die Fischer mit leeren Netzen zurück. Auf den Feldern der Bauern liegt der Ölschlamm. An unzähligen Stellen leckt Öl aus den Pipelines. Unfälle, bei denen Ölleitungen platzen oder explodieren, sind hier seit mehr als 50 Jahren traurige Gewohnheit. Tag und Nacht fackeln die Ölfelder das Gas ab und verpesten so auch noch die Luft. Seit 1958 verschmutzen jährlich 13 Millionen Barrel das Land und die Küste – jedes Jahr die Menge des Exxon-Valdez-Unglücks. Doch was hier seit 50 Jahren passiert, löst kaum noch internationale Empörung aus. (Siehe analog:) [3]

 

„In Wahrheit sind wir doch nur eine Firma – und keine Parallel-Regierung.“  

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6000 Kilometer Ölpipelines durchkreuzen das Nigerdelta – einige sind seit den 1950er-Jahren nicht mehr erneuert worden. Wegen der vielen Lecks kommt es im Durchschnitt fünf Mal pro Woche zu einer massiven Öl-Havarie. Royal Dutch Shell, das mächtigste Energie-Unternehmen der Welt, fördert rund 40 Prozent des nigerianischen Öls: Ein mächtiger Staat im Staate, der sein Geld auf Kosten von Mensch und Umwelt verdient. (Vgl.:) [4]

 

Kampf um Rohstoffe

 

»Ist es als wirtschaftliche Chance zu sehen, wenn die multinationalen Firmen zu investieren beginnen, angelockt durch die von der Weltbank geforderte Privatisierung der ausgepowerten Staatsbetriebe? Bietet es eine Chance für bessere Arbeitsbedingungen in geordneten Betrieben, für Arbeitsplätze im mechanisierten Abbau? Oder dient es der noch besseren Umverteilung von unten nach oben, wie vergleichsweise Naomi Klein den Irakkrieg analysiert?« (Siehe:) [5]

 

Quellen vgl.: [1] Nigeria bei ‘Wikipedia’:

http://de.wikipedia.org/wiki/Nigeria#Wirtschaft

[2] Nigeria bei LabourNet.de Germany:

http://www.labournet.de/internationales/ng/index.html

[3] ZDF.de, Sendung vom 14.07.2010: »Shell gilt vielen als einer der Hauptschuldigen der Verschmutzung. Der Ölriese macht seit 1936 Geschäfte in Nigeria {…}«

http://auslandsjournal.zdf.de/ZDFde/inhalt/28/0,1872,8089532,00.html

[4] ARD.de. Eine Welt, 03.07.2010: Nigeria möchte Ölmultis mehr abfordern. Shell droht wegen Ölgesetz mit Investitionsstopp. Von Alexander Göbel. »Die Ölförderung im Nigerflussdelta ist eine ökologische Katastrophe.«

http://www.dradio.de/dlf/sendungen/einewelt/1216894/

[5] Afrika-Bulletin, Nr. 129, Jan./Feb. 2008: Kampf um Rohstoffe. Editorial. Von Susy Greuter.

http://www.afrikkomitee.ch/Bulletin/AfrikaBulletin129_2008.pdf

 

Merke: Trotz alledem, kämpfen für die Überwindung und Aufhebung!

 

30.06.2011, Reinhold Schramm

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