Die Bertelsmann Stiftung und ihre (profitablen) Erkenntnisse in der Kapitalverwertung der Zeitarbeit und Leiharbeit
Keine Verbesserungen für Zeitarbeiter und Leiharbeiter in Deutschland 2011
Aus der bürgerlichen Wissenschaft und den Erkenntnissen bei der Bertelsmann Stiftung zu den Unterschieden in der Menschenverwertung und Arbeitskräfteintegration im Verwertungsprozess des europäischen Kapitals (Deutschland AG vs. Frankreich AG)
Aus der Sicht der Bertelsmann Stiftung führt der bei den Hartz-IV-Verhandlungen gefundene Kompromiss kaum zu Verbesserungen für Lohnabhängige in der Zeitarbeit. Weichen für den Übergang von der Zeitarbeit in reguläre Beschäftigungsformen seien nicht gestellt worden.
“Nach wie vor ist der deutsche Arbeitsmarkt zu stark segmentiert”, sagte Eric Thode, Arbeitsmarktexperte der Bertelsmann Stiftung. “Auf der einen Seite stehen Erwerbstätige in gut abgesicherten Normalarbeitsverhältnissen, auf der anderen Seite die atypisch Beschäftigten mit oftmals schlechteren Arbeitsbedingungen, geringeren Löhnen und unstetigen Erwerbsverläufen.”
Die ursprüngliche Brückenfunktion in reguläre Beschäftigung habe die Politik aus den Augen verloren. Die Umsetzung des Prinzips “gleicher Lohn für gleiche Arbeit” hätte ein Einstieg sein können, kritisiert Eric Thode.
Es müsse darüber nachgedacht werden, wie die Absicherung von Menschen verbessert werden kann, die zwischen Zeitarbeit und Arbeitslosigkeit hin- und herpendeln. Antworten auch hierfür sei der Vermittlungsausschuss schuldig geblieben, so Thode.
Im internationalen Vergleich habe Deutschland seit Mitte der 90er Jahre die größten Deregulierungsschritte auf dem Arbeitsmarkt vollzogen. Der Anteil mehrjährig Beschäftigter in der Zeitarbeit habe stetig zugenommen. Kurzzeitbeschäftigte und Langzeitbeschäftigte in der Zeitarbeit trügen hohe Flexibilitätslasten. Der häufige Wechsel zwischen Zeitarbeit und Arbeitslosigkeit machten das Erwerbsleben unsicher, erhöhten das Armutsrisiko und verhinderten dauerhafte Beschäftigungsformen. Lediglich 7% der langzeitarbeitslosen Zeitarbeiter würden in eine Festanstellung übernommen.
In Frankreich erhalten Zeitarbeitskräfte über die Grundvergütung hinaus eine Prämie von 10 Prozent der Lohnsumme als Ausgleichszahlung für die größere Unsicherheit in der Zeitarbeit. In Frankreich entfalle diese zusätzliche Prämie für die Zeitarbeit jedoch, wenn ein unbefristetes Arbeitsverhältnis beim Entleihbetrieb geschlossen werde, so Eric Thode, Arbeitsmarktexperte bei der Bertelsmann Stiftung – der Bertelsmann AG.
Weitere Erkenntnisse im Umgang der französischen Bourgeoisie bei der Ausbeutung und Mehrwertschöpfung mit ihren differenzierten technischen und wissenschaftlichen Arbeitskräften:
In Frankreich zahlen zugleich die Zeitarbeitsfirmen eine Umlage, aus der Weiterbildungsangebote für Arbeitskräfte in verleihfreien Zeiten angeboten würden. Dies erhöhe die Beschäftigungsfähigkeit und die Chancen auf eine Arbeitsmarktintegration.
Merke: Es gibt keine ‘gute Ausbeutung’.
Anmerkung: Offensichtlich ist die französische Bourgeoisie und ihre kapital-liberale Administration – in Ökonomie und Gesellschaftspolitik – bereits weiter in ihren wissenschaftlichen Verwertungserkenntnissen – zur Methodik modifizierter Ausbeutung der Lohnarbeit – als der bundesdeutsche EU-Partner und Weltwirtschafts-Konkurrent.
Quelle: Bertelsmann Stiftung. Gütersloh, 22.02.2011. “Kaum Verbesserungen für Zeitarbeiter. Vorschlag: Erleichterungen beim Übergang in Festanstellung.”
http://www.bertelsmann-stiftung.de/cps/rde/xchg/SID-518DDB23-BB146397/bst/hs.xsl/nachrichten_105519.htm
24.02.2011, Reinhold Schramm