Warum ist der USA-Imperialismus menschenverachtend? Warum war die Sowjetunion unter Lenin und Stalin wegweisend für die Zukunft?
Es gab Zeiten, da konnte man unterschiedliche Gesellschaftssysteme noch direkt miteinander vergleichen, wie beispielsweise den USA-Imperialismus mit dem Sozialismus der Sowjetunion. Doch heute ist das weitaus schwieriger, da es die Sowjetunion nicht mehr gibt. Die Sowjetunion, oder wie sie richtig hieß: die Union der sozialistischen Sowjetrepubliken (UdSSR) war das erste sozialistische Land auf unserer Erde. Die Erfolge, die dieses Land binnen weniger Jahre unter der Führung der Kommunistischen Partei, der Partei Lenins und Stalins erreichte, wie sich das Leben im diesem Lande zum Wohle der Werktätigen veränderte und wie dort erstmals eine bisher unübertroffene, menschenwürdige Gesellschaft errichtet wurde, all das das versetzt uns noch heute – nach über 60 Jahren – in Erstaunenund nötigt allergrößte Hochachtung ab. Der Imperialismus (nicht nur der USA-Imperialismus!) hingegen ist eine menschenverachtende Gesellschaftsordnung. Gehen wir also zurück in das Jahr 1954. Diese Beschreibung ist übrigens einem Buch entnommen, welches Jugendlichen in der DDR zu ihrer Jugendweihe überreicht wurde:
In der gegenwärtigen Entwicklungsepoche des Kapitalismus gibt es viele Beispiele dafür, wie von der herrschenden Klasse wissenschaftliche Forschungsergebnisse unterdrückt oder gegen die Lebensinteressen der Völker ausgenutzt werden. Viele bürgerliche Wissenschaftler sind unter den Bedingungen der Herrschaft des Monopolkapitals dazu übergegangen, ihre wissenschaftliche Arbeit nicht für die Menschheit, sondern im Interesse des Profits der Monopolherren durchzuführen. Auch in einigen kapitalistischen Staaten wurden große Wasserstraßen und Kraftwerke zur Ausnutzung der Naturkräfte gebaut. Aber zwischen den gewaltigen Bauten zur Veränderung der Natur sowie der Ausnutzung der Naturkräfte in der UdSSR und in den kapitalistischen Ländern gibt es doch große Unterschiede.
Unterschiede zwischen beiden Systemen
Diese Unterschiede ergeben sich aus der Verschiedenartigkeit der beiden Systeme. In der Sowjetunion und den Ländern der Volksdemokratien dienen solche Bauten dem Wohle des gesamten Volkes und zeugen vom Aufbau des Sozialismus und Kommunismus. In der kapitalistischen Welt dienen Kraftwerke und ähnliche Bauten sowie der gesamte technische Fortschritt den Profitinteressen der Kapitalisten und richten sich daher gegen das werktätige Volk. Vielleicht ist diese Feststellung nicht sofort einleuchtend, und es könnte der Einwand erhoben werden, Technik ist Technik und Kanäle sind Kanäle, ganz gleich, in welchem Lande die Technik angewandt wird und wo die Kanäle gebaut werden. An Hand einiger Beispiele soll dargelegt werden, daß dem nicht so ist.
Der Panamakanal
Nehmen wir zum Beispiel den Bau des Panamakanals, der den Stillen Ozean mit dem Atlantischen Ozean verbindet. Die Bauherren führten den Bau dieser Wasserstraße nicht durch, um ihren Völkern und der Menschheit zu dienen, sondern die Geschichte vom Bau des Panamakanals beweist, daß nur Profitinteressen und Eroberungsabsichten der USA-Imperialisten die Gründe für den Bau waren.
Betrug, „Diplomatie“ und Gewalt
Um den Bau des Kanals durchführen zu können, wurde die Landenge von Panama von den Monopolherren aus USA unter Anwendung von Betrug, Gewalt und Verbrechen annektiert. Der eigentliche Besitzer der Landenge, die Regierung von Kolumbien, lehnte es ab, die gesamte Kanalzone an die USA-Imperialisten abzutreten. Daraufhin organisierten die amerikanischen Landräuber und ihre „Diplomaten“ einen sogenannten „Aufstand“ der in der Kanalzone wohnenden Bevölkerung. Unter amerikanischer Oberhoheit entstand der „selbständige“ Staat Panama, dessen Regierung mit den USA-Imperialisten einen schmachvollen Vertrag abschloß. Der Bau des Kanals wurde 1904 von der USA-Regierung fortgesetzt, nachdem bereits 1880 der Bau durch die „Allgemeine Compagnie des panamesischen interozeanischen Kanals“ begonnen war. Diese Kanalgesellschaft krachte infolge hemmungsloser Spekulation und räuberischen Abenteurertums 1889 zusammen.
Gnadenlose Ausbeutung fremder Arbeiter
Die 1894 neu gebildete „Neue Compagnie des Panamakanals“ stand unter der Leitung der USA-Imperialisten. Gewaltsam verschleppte Neger und in Südeuropa unter betrügerischen Versprechungen angeworbene Arbeiter mußten unter unmenschlichen Bedingungen den Kanalbau durchführen. Insgesamt 60.000 von diesen Arbeitern starben während der Dauer der Bauarbeiten an Seuchen und anderen Krankheitserscheinungen.
Herrschaft über den amerikanischen Kontinent
Mit Hilfe des so erbauten Panamakanals üben die Herren aus USA ihre Herrschaft auf dem gesamten amerikanischen Kontinent aus. Dieser Kanal dient nicht friedlichen Zwecken. Um ihre kriegerischen aggressiven Pläne durchzuführen, wird der Kanal vor allem für die Durchschleusung der USA-Kriegsschiffe und der Transportschiffe mit Kriegsmaterialien benutzt.
Ein Vergleich zwischen der UdSSR und den USA
Während an den Eingangsschleusen des Wolga-Don-Kanals in der UdSSR herrliche, in das Landschaftsbild eingefügte Baudenkmäler den Reisenden begrüßen, bewachen schwerbewaffnete Forts an den Einfahrtspforten des Panamakanals den kriegerischen Stützpunkt der Räuber aus USA. Die Völker in der kapitalistischen Welt brachten zwar die Mittel für den Bau der Wasserstraßen auf; viele Zehntausende fleißiger Arbeiter bauten die Kanäle; viele mußten ihr Leben dabei lassen, aber im Kapitalismus dienen die Wasserstraßen nur den Profit- und Kriegsinteressen der Konzernherren und der Bank- und Börsenfürsten.
Die inneren Widersprüche des Kapitalismus
In den kapitalistischen Ländern hindert das Privateigentum an Boden, Produktionsmitteln und Produktionsinstrumenten die systematische und planmäßige Beherrschung der elementaren Naturkräfte. Die Widersprüche in der kapitalistischen Welt, wie Planlosigkeit, Überproduktion, Krisen und Kriege, verhindern die Nutzbarmachung von Wüsten durch den Bau von Bewässerungsanlagen. Überall, wo solche Bauten entstanden und vorhanden sind, dienen sie der erhöhten Ausbeutung der Menschen. Im Sudan zum Beispiel muß die einheimische Bevölkerung für die Benutzung der von ihr gebauten Wasseranlagen vierzig Prozent des Ernteertrages an die englischen Unterdrücker und Ausbeuter abgeben.
Kapitalistischer Raubbau
In einigen Gebieten der Erde, so in Asien, Afrika und auch in Amerika, werden durch die dort herrschenden kapitalistischen Wirtschaftsmethoden einst fruchtbare Gebiete in Wüsten verwandelt. Durch den kapitalistischen Raubbau an den Wäldern und durch andere profitgierige Maßnahmen trocknen die Böden aus, und der von den Winden herbeigetragene Sand kann ungehindert die Felder der Bauern bedecken. Viele der bisher fruchtbaren Böden verderben durch die Salzanreicherung. Einst dicht von Menschen bewohnte Bezirke werden verlassen und verwartdeln, sich in öde, unbesiedelte Gebiete. Besonders auch in den USA führt der kapitalistische Raubbau an den Naturschätzen und das Absinken der Bodenfruchtbarkeit durch den Bodenraubbau zu den genannten Erscheinungen.
Hungersnöte in den USA
Viele kleine und mittlere Farmer, vor allem in den riesigen Gebieten von Montana und Dakota bis nach Texas, sind immer mehr der Not und dem Elend preisgegeben. Regelmäßig wiederkehrende Dürren und Mißernten treiben auch, in den Staaten Oklahoma, Colorado, Neu-Mexiko und Kansas die Farmer an den Rand des Ruins und zum Verlassen ihrer Heimat. Die fast ungehindert über diese Gebiete brausenden Stürme tragen die fruchtbare Bodendecke hinweg und bedecken Felder, Weideland, Gärten, Stallungen und Wohngebäude der Farmer mit dem lebenzerstörenden Sand.
Räuberische USA-Kriege in aller Welt
Die USA-Regierung, die für ihre verhängnisvollen Welteroberungspläne viele Millionen Dollar ausgibt, stellt keine wesentlichen Mittel für den Kampf gegen das Vordringen der Wüste in den eigenen Gebieten zur Verfügung. Dort, wo die Monopolherren ihre Herrschaft über das Volk noch aufrechterhalten können und die Steuergelder der Werktätigen für die Vorbereitung neuer räuberischer Kriege und der Unterdrückung anderer Völker Verwendung finden, gibt es keine Mittel für den Kampf gegen die elementaren Naturgewalten. Etwa 35 Millionen Quadratkilometer der Erdoberfläche sind Wüsten, Steppen und Halbwüsten.
Der Hunger auf der Welt wäre vermeidbar
Im friedlichen Kampf der Menschen gegen den schrecklichen Feind des Lebens, die Wüste, sind die Brfolge während der Herrschaft der Kapitalisten und Großgrundbesitzer nur gering gewesen. Erst etwa zwei Prozent der gesamten Wüstenfläche des Erdballs konnten bisher urbar gemacht werden. Fast menschenleer ist die Wüste Sahara in Afrika, unbesiedelt sind auch die tropischen Wälder am Amazonas in Amerika. Auch in den tropischen Gebieten Australiens wäre es zum Beispiel möglich, unter freiem Himmel riesige Treibhäuser zu erbauen. Unter den dortigen klimatischen Bedingungen könnte man viele herrliche Früchte, zum Beispiel Bananenernten und die Menschen in allen Teilen der Welt damit versorgen. Aber die imperialistischen Beherrscher dieser Gebiete haben für diese friedliche Aufgabe kein Geld übrig.
Der Imperialismus bedroht das Leben auf der Erde
Der Bau riesiger Rüstungswerke und die Produktion von Waffen, Militärflugzeugen und Tanks sichern größere Profite. Während die Atomforscher in der UdSSR die Ergebnisse ihrer wissenschaftlichen Forschungsarbeit in den Dienst der friedlichen Umgestaltung der Natur stellen, dient die Tätigkeit der Atomspezialisten in den USAder Bedrohung der Völker und der Vorbereitung eines neuen Massenmordens. Die riesigen Summen, die in den kapitalistischen Staaten für die erneut beabsichtigte Vernichtung Millionen unschuldiger Kinder und Greise, Frauen und Männer, zur Zerstörung herrlicher Städte und blühender Länder ausgegeben werden, könnten dazu verwendet werden, das Lebensniveau aller Menschen in allen Teilen der Welt auf eine nie geahnte hohe Stufe zu heben.
Dem Sozialismus gehört die Zukunft!
Die menschenfeindliche Behauptung bestimmter „Theoretiker“ des Imperialismus von der angeblichen Übervölkerung der Erde ist ein Hohn und eine verbrecherische Behauptung; sie will die Menschen für die mörderischen imperialistischen Kriege reif machen. Gegenwärtig leben auf der ganzen Welt etwa 2,2 Milliarden Menschen. Rund 1,5 Milliarden davon können sich unter den Bedingungen der kapitalistischen Herrschaft nicht sattessen.
Wenn sich aber die Unterdrückten und Ausgebeuteten vom Joch des Imperialismus befreien und ihr Geschick in die eigenen Hände nehmen und die Natur für die Menschen erschließen, dann wird die Erde fruchtbar werden, und reich werden die Ernten auch in den bisherigen Wüsten und Steppen sein. Das Beispiel der Sowjetunion beweist jedem, daß es leicht möglich ist, in der Welt mehr als 6,6 Milliarden Menschen reichlich satt zu machen und gut zu kleiden. Es gibt also keine „überflüssigen“ Menschen in der Welt, wie die imperialistischen menschenfeindlichen „Theoretiker“ behaupten. Überflüssig ist die Herrschaft der Monopolherren – sie muß beseitigt werden, damit alle Menschen glücklich leben können.
Quelle:
Weltall, Erde, Mensch. Ein Sammelwerk zur Entwicklungsgeschichte von Natur und Gesellschaft. Verlag Neues Leben, 1954, S.355-359.
Siehe auch:
Gelbfieber beim Bau des Panamakanals
Der Bau des Panamakanals (1880-1914)