Der Abriss der Thälmanngedenkstätte in Ziegenhals muss verhindert werden!
Erklärung von Menschenrechts- und Friedenspreisträgern der Gesellschaft zum Schutz von Bürgerrecht und Menschenwürde e.V. GBM und des Freundeskreises „Ernst-Thälmann-Gedenkstätte“ e.V.
Noch im 70. Jahr des Beginns des Zweiten Weltkrieges mit dem deutschen Überfall auf Polen soll die bedeutende antifaschistische Gedenkstätte in Ziegenhals, die an die illegale Tagung des ZK der KPD und an den Widerstand gegen Hitler in Deutschland erinnert, abgerissen werden. Die Bagger stehen bereit. Der Abriss muss verhindert werden.
Diese Gedenkstätte ist kein bloßer regionaler Ort des Erinnerns in idyllischer Lage am Krossinsee nahe Berlin. Sie ist auch kein bloßes Ehrenmal für einen, wenn auch bedeutenden, Führer der deutschen und internationalen Arbeiterbewegung, für einen antifaschistischen Reichstagsabgeordneten, für dessen Freilassung aus Kerker und KZ sich bis zu seiner Ermordung Antifaschisten aus aller Welt einsetzten. Er hatte gemahnt, „Wer Hitler wählt, wählt Krieg“. Er hatte an diesem authentischen Ort unmittelbar nach der Machtergreifung des Faschismus auch in Anerkennung eigener Mängel zur antifaschistischen Einheitsfront aufgerufen, zur Entfaltung aller Formen des Massenwiderstandes und Massenkampfes gegen die faschistische Diktatur, zum Kampf gegen den wüsten faschistischen Terror und zum Sturz der Hitlerregierung. Er hat sich gegen die Militarisierung des Landes und der Jugend gewendet, um einen neuen imperialistischen Weltkrieg zu verhindern.
Den Erhalt der Gedenkstätte zu sichern ist die Bundesrepublik Deutschland, ist die deutsche Regierung der internationalen Öffentlichkeit schuldig, die nach dem 2. Weltkrieg mit Recht erwarten durfte, dass von deutschem Boden nie wieder Krieg ausgeht. Das Wort ist gebrochen worden. Siehe Jugoslawien oder Afghanistan.
Wie kann sich eine Regierung Deutschlands, das den 2. Weltkrieg begann und in dessen regionalen und kommunalen Parlamenten heute auch Vertreter der Neonazis sitzen, in dem sich rechtsradikale Umzüge und Straftaten mehren und in dem der Antikommunismus grassiert, so geschichtswidrig und verantwortungslos verhalten? Wir fordern, dass die Bundesrepublik ihrer Verantwortung gerecht wird, das Denkmal vor dem geplantem Geschichtsvandalismus zu bewahren.
Wir fordern, dass gewährleistet wird, dass der zu einem nur durch die Denkmalschutzauflagen erklärbaren Schleuderpreis in den Besitz der Immobilie gekommene Brandenburgische Ministerialrat der Verpflichtung gerecht wird, die er mit dem Kauf einging, „eine öffentliche Nutzung …weiterhin zu gewährleisten“. Er darf – wie das Berliner Kammergericht Berlin ihm vorhielt – nicht seine Eigeninteressen über den Erhalt der Gedenkstätte stellen.
Als Menschenrechts- und Friedenspreisträger der Gesellschaft zum Schutz von Bürgerrecht und Menschenwürde e.V. GBM fordern wir, auch dem Beitrag Thälmanns und der Kommunisten im antifaschistischen Kampf eine ehrende Erinnerung zu bewahren und ihren hervorgehobenen Wirkungsstätten den Status nationaler Gedenkstätten zu bewahren.
Wir fordern den Erhalt und die Wiedereröffnung der Gedenkstätte in Ziegenhals an historisch authentischem Ort.
Bisherige Unterschriften: Pfarrer i. R. Dr. Dieter Frielinghaus (Brüssow), Professor Dr. Velko Valkanov (Völkerrechtler, Sofia), Rechtsanwalt Dr. Friedrich Wolff (Berlin), Käthe Reichel (Schauspielerin, Buckow), Professor Hermann Klenner, (Rechtswissenschaftler, Berlin), Vil N. Romaschtschenko für die Ukrainische Sektion des Europäischen Friedensforums
Unterstützt die Erklärung von Menschenrechts- und Friedenspreisträgern der Gesellschaft zum Schutz von Bürgerrecht und Menschenwürde e.V. GBM und des Freundeskreises „Ernst-Thälmann-Gedenkstätte“ e.V. in Ziegenhals und schließt Euch Ihrem Protest an!
http://www.okv-ev.de/zustimmg.htm
http://www.okv-ev.de/Dokumente/uebrige%20Vereine/ Aufruf%20und%20Liste.pdf