Frankreichs geheimer Krieg gegen das syrische Volk
Voltaire Netzwerk | Damaskus (Syrien) | 24. Februar 2012
Als das aufständische Bollwerk im Homser Stadtviertel Bab Amr eingenommen wurde, machte die syrische Armee 1500 Gefangene, wovon die Mehrzahl Ausländer waren. Unter ihnen ein Dutzend Franzosen, die Kriegsgefangenenstatus verlangten und verweigerten, ihre Identität, ihren Rang und ihre zuständige Einheit anzugeben. Einer von ihnen ist Oberst des Nachrichtendienstes der DGSE [fr. äußerer Geheimdienst].
Durch die Bewaffnung der wahhabitischen Legion und durch die Weitergabe von Satelliteninformation hat Frankreich einen geheimen Krieg gegen die syrische Armee geführt, der in ihren Rängen mehr als 3000 Tote und mehr als 1500 Zivilisten Opfer in einem zehn Monate langen Kampf gefordert hat.
Diese Nachrichten wurden teilweise von Thierry Meyssan in einem Auftritt auf dem ersten russischen TV-Kanal Montag den 13. Februar 2012 enthüllt; später dann in einem Artikel vom 14. Februar in Komsomolskaïa Pravda; und endlich in einer Video von Voltaire Network TV .
Frankreich beantragte Hilfe der Russischen Föderation, um mit Syrien über die Befreiung der Kriegsgefangenen zu verhandeln.
Das Voltaire Netzwerk hat keine stichhaltigen Elemente gefunden, die die Anschuldigungen erhärten könnten, wonach 120 Franzosen in Zabadani gefangen genommen wären. Dieses Gerücht scheint eine Übertreibung unserer Nachrichten zu sein und erscheint grundlos.
Außerdem wundert sich das Voltaire Netzwerk über die Artikel von nach Homs gesandten Sonderberichterstattern, die in den letzten Tagen in französischen Zeitungen erschienen sind: eine Woche nach der Einnahme der aufständischen Viertel, und obwohl nur mehr schwache Straßenkämpfe andauerten, beharrten diese Reporter darauf, eine fiktive Revolution zu beschreiben, ihren Lesern die Wahrheit zu verbergen, indem sie so Alain Juppé [fr. Außenminister] die Möglichkeit überließen, durch eine geheime Verhandlung die Auslieferung von Kriegsgefangenen zu bewirken.
Am 17. Februar unterzeichneten Nicolas Sarkozy und David Cameron eine gemeinsame Erklärung: Man liest da: „Frankreich und das Vereinigte Königreich unterstreichen, dass die für Gewalttaten in Syrien verantwortlichen Personen nicht bezweifeln sollten, dass der Tag kommen wird wo sie für ihre Taten gerade stehen müssen. Frankreich und das Vereinigte Königreich bestätigen ihre Entschlossenheit, so zu handeln, dass die Beweiselemente ihrer Verbrechen ordnungsgemäß gesammelt würden, damit die Personen, die diese Grausamkeiten verordnet oder begangen haben, zur Rechenschaft gezogen werden.“
In Abwesenheit von Pflichten in den zuständigen Verträgen, ist der von Präsident Sarkozy und seiner Regierung geführte geheime Krieg eine Handlung ohne Präzedenzfall für die V. Republik. Sie verstößt gegen den Artikel 35 der Verfassung und stellt ein Verbrechen dar, welches den Obersten Gerichtshof (Artikel 68) angeht.
Quelle: http://www.voltairenet.org/Frankreichs-geheimer-Krieg-gegen