Brendan Lillis aus Haft entlassen
Republican Sinn Féin begrüßt die Entlassung des Republikanischen Gefangenen Brendan Lillis durch die Bewährungsausschusses am 18. August 2011. Brendan wurde aus dem Maghaberry-Gefängnis, Grafschaft Antrim, ins städtische Krankenhaus von Belfast verlegt. Er war sehr geschwächt, unfähig auch nur Wasser bei sich zu behalten.
Er liegt weiter in einem überaus ersten Zustand im Belfaster Krankenhaus, steht aber nicht länger unter Bewachung. Der 59-jährige aus West-Belfast leidet an „ankylosierender Spondylitis” einer invalidisierenden Form von Arthritis und war für die letzten 18 Monate bettlägerig im Krankenflügel des Gefängnisses.
Seine Lebensgefährtin, Róisín Lynch, sagte: „Es gab nichts, keine Bedingungen, keine Bewährungsauflagen, nichts. Er ist wieder auf jener Bewährung, die er 1993 auferlegt bekommen hatte.“
Brendan Lillis, 1977 wegen Sprengstoffvergehen zu lebenslanger Haft verurteilt, wurde 1993 auf Bewährung entlassen. Die Bewährung wurde 2009 aufgehoben, als er wegen Raub und Entführung verhaftet wurde; Anklagen, die später fallengelassen wurden, da er – so das Krankenhaus – „nicht prozessfähig“ sei. Seine Lebensgefährtin kämpfte seit Monaten für seine Freilassung, da aufgrund seines schlechten Gesundheitszustandes keine Anklage gegen ihn vorlag. Sie beschrieb das Justizsystem als grundlegend fehlgeleitet und die Entscheidung, ihn freizulassen als die “einzig logische, humane Entscheidung“, die der Bewährungsausschuss hätte treffen können.
Es waren im Vorfeld Gespräche mit der Gefängnisleitung und Stormont-Justizminister David Ford geführt worden, wobei letztere betonte, dass die endgültige Entscheidung über Lillis Freilassung beim Bewährungsausschuss läge. „Ich denke, er hat die Entscheidung nicht selbst getroffen, weil er sich auf den Ausschuss verließ und gleichzeitig vermeiden wollte, zwischen die Fronten von DUP und [Provisional] Sinn Féin zu geraten“, vermutet Lynch. „Er hatte nicht genügend Rückgrat, um irgendeine Entscheidung zu treffen.“
Während Republikanerinnen und Republikaner die Freilassung begrüßten, wurde sie von unionistischen Politikern scharf verurteilt.
Der Vorsitzende des Justiz-Komitees der loyalistischen DUP- Abgeordnete Paul Givan, will mit den Mitgliedern des Bewährungsausschusses zusammenkommen, um eine „Rechtfertigung“ für die Freilassung zu verlangen. „Die Mitglieder des Ausschusses können nicht eine so schwerwiegende Entscheidung treffen und dann erwarten, der Öffentlichkeit keine Erklärung zu liefern. Ich wurde von meiner Wählerschaft mit Beschwerden überschwemmt. Sie glauben, dass diese Entscheidung unser Justizsystem der Lächerlichkeit preisgibt.“
Eine Sprecherin der Gefangenenhilfe von Republican Sinn Féin begrüßte am 18. August die Freilassung von Brendan Lillis:
„Die Freilassung von Brendan Lillis aus dem Maghaberry-Gefängnis kommt keinen Moment zu früh. Es war für die britische Regierung und die Ministerriege in Stormont seit geraumer Zeit offensichtlich, dass Brendan Lillis ein schwerstkranker Mann ist. Ihn einzusperren war nichts anderes als ein Racheakt, denn Anklagen gegen ihn lagen nicht vor.
Auch Martin Corey erlebte nach fast 18 Jahren die Aufhebung seiner Bewährung. Obwohl keine Anklagen gegen ihn vorliegen, wird er in Maghaberry festgehalten. Marian Price passierte dasselbe nach 30 Jahren, aufgrund völlig konstruierter Vorwürfe. Auch sie wird in Maghaberry festgehalten – als einzige Frau.
Andere Republikanische Gefangene, bereits verurteilt oder in Untersuchungshaft, protestieren in Maghaberry weiterhin für die Wiedererlangung ihres Status als politische Häftlinge. Sie leben unter unerträglichen Bedingungen, und wir hier draußen müssen jetzt unsere Bemühungen verstärken, die Welt auf ihre Lage aufmerksam zu machen.
Wir rufen alle Verwandte, Freunde Unterstützerinnen und Unterstützer auf, sich am Protest zu beteiligen und dieser Hölle auf Erden, die als Maghaberry-Gefängnis bekannt ist, ein für alle mal ein Ende zu machen.“
Irish Republican Correspondent, 15. September 2011
Published by the Sinn Féin Poblachtach International Bureau, www.irish-solidarity.net