Aktuelle Ausbildungsvergütungen in der Deutschland AG zwischen 332 Euro und 1.339 Euro

Die tariflichen Ausbildungsvergütungen fallen je nach Branche und Ausbildungsjahr sehr unterschiedlich aus. Sie variieren von 332 Euro im 1. Ausbildungsjahr im privaten Verkehrsgewerbe Thüringen bis zu 1.339 Euro im Bauhauptgewerbe West im 4. Ausbildungsjahr.

Im Jahr 2010 stiegen die tariflich geregelten Ausbildungsvergütungen überwiegend zwischen gut einem Prozent (öffentlicher Dienst) und rund sieben Prozent (Eisen- und Stahlindustrie NRW). In einigen Tarifbereichen wurden keine Steigerungen der Ausbildungsvergütungen vereinbart.

Innerhalb der Branchen gibt es zum Teil bundesweit einheitliche Ausbildungsvergütungen, es bestehen aber auch beträchtliche regionale Unterschiede (Stand: 01.05.2011). “Die aktuellen Ausbildungsvergütungen zeigen ähnliche Differenzen wie die Tariflöhne und -gehälter”, sagte WSI-Tarifexperte Dr. Reinhard Bispinck. “Neben bundeseinheitlichen Tarifverträgen gibt es solche mit starken regionalen Unterschieden, häufig verbunden mit einem West-Ost-, aber auch mit einem Süd-Nord-Gefälle”.

Im 3. Ausbildungsjahr reichen die regionalen Vergütungs-Differenzen je nach Wirtschaftszweig von 78 Euro bis zu 388 Euro im Monat:

– Geringe Unterschiede

In der Metall- und Elektroindustrie fallen die Unterschiede mit bis zu 78 Euro gering aus: Von 884 Euro in Nordrhein-Westfalen bis zu 962 Euro in Baden-Württemberg.

In der chemischen Industrie mit bis zu 81 Euro: In Osten beträgt die Ausbildungsvergütung  855 Euro, im Westen reicht sie von 853 Euro in Schleswig-Holstein bis zu 934 Euro im Bezirk Nordrhein.

– Mittlere Unterschiede

In der Holz und Kunststoff verarbeitenden Industrie in Berlin/Brandenburg 613 Euro, in Baden-Württemberg erhalten die Auszubildenden dagegen 799 Euro (Stand: 30.04.2011).

Im Einzelhandel liegt die max. Spanne bei 171 Euro: In Mecklenburg-Vorpommern 672 Euro, in Hamburg liegt die Ausbildungs-Vergütung dagegen bei 843 Euro.

Im Groß- und Außenhandel werden in Mecklenburg-Vorpommern nur 681 Euro gezahlt, in Hessen liegt dagegen die Ausbildungs-Vergütung bei 850 Euro.

– Große Unterschiede

In der Textilindustrie reichen die Vergütungen von 648 Euro im Osten bis zu 878 Euro in Hessen (ab 18 J.; Differenz von 230 Euro).

Im Hotel- und Gaststättengewerbe sind die Abstände ähnlich groß: Auf den ostfriesischen Nordseeinseln gibt es nur eine Vergütung von 507 Euro, in Bayern liegt die Ausbildungs-Vergütung dagegen bei 770 Euro (Differenz: 263 Euro).

Im privaten Transport- und Verkehrsgewerbe bekommen die (gewerblichen) Auszubildenden in Thüringen nur 442 Euro, die (kaufmännischen) Auszubildenden in Hamburg haben Anspruch auf 830 Euro.

– West/Ost – Unterschiede

Unter anderem gibt es (immer noch) eine Differenzierung zw. West und Ost, so z.B. im Bauhauptgewerbe. Die gewerblichen Auszubildenden erhalten im Westen 1.227 Euro, im Osten (nur) 950 Euro (ab 1. Juni). Für Hamburg und Berlin gibt es Sonderregelungen.

Einheitliche tarifliche Ausbildungsvergütungen

Bundesweit (in alle ‘Himmelsrichtungen’) u.a. bei Banken (905 Euro) und Versicherungen (927 Euro), in der Druckindustrie (937 Euro), in der Papierverarbeitung (876 Euro) sowie bei der Deutschen Bahn (810 Euro), der Deutschen Post (817 Euro), der Deutschen Telekom (800/840 Euro – je nach Ausbildungsberuf) und im Öffentlichen Dienst (Bund, Gemeinden: 795 Euro, Länder: 813 Euro).

Wichtig: Auf dem Online-Service des WSI-Tarifarchiv in der Hans-Böckler-Stiftung können für 26 Wirtschaftszweige und Tarifbereiche die tariflichen Ausbildungsvergütungen nach Ausbildungsjahren gegliedert abgerufen werden. Dabei werden die Unterschiede nach Bundesländern und Regionen sowie zwischen gewerblichen und kaufmännischen Auszubildenden aufgezeigt.

http://boeckler.de/show_ausbildung.html

(Ein leicht modifizierter Quellenauszug.)

http://www.boeckler.de/320_113922.html

http://www.labournet.de/diskussion/arbeit/realpolitik/kombilohn/niedrtarif.pdf 

10.05.2011, Bereitstellung von Reinhold Schramm

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